Das Kind steht stets im Mittelpunkt – Unsere Grundhaltung
Das Kind steht stets im Mittelpunkt unserer pädagogischen Arbeit. Mit vielen kleinen Schritten wollen wir es den Kindern ermöglichen, sich zu einer eigenverantwortlichen, beziehungsfähigen, wertorientierten und schöpferischen Persönlichkeit zu entwickeln.
„Kinder sind wie Schmetterlinge im Wind.
Manche fliegen höher als andere,
aber alle fliegen so gut sie können.
Vergleiche sie nicht untereinander,
denn jedes Kind ist einzigartig, wundervoll und etwas ganz Besonderes!“
In unserer pädagogischen Arbeit steht das Kind im Mittelpunkt. Jedes Kind ist einzigartig, hat eigene Bedürfnisse, Stärken, Schwächen, Temperament, Anlagen und einen individuellen Rhythmus seiner Entwicklung. Dies zu erkennen, aufzugreifen zu fördern und zu unterstützen sehen wir als unseren Erziehungsauftrag. Das aktive Lernen durch eigenes Handeln, Forschen und Sammeln von Erfahrungen ermöglicht dem Kind die Mitgestaltung und Entfaltung seiner Persönlichkeit. Im zwischenmenschlichen Miteinander begegnen wir uns mit Wertschätzung, Achtsamkeit und Respekt.
Durch eine ganzheitliche Förderung wollen wir:
- Eine Atmosphäre zum Wohlfühlen des Kindes schaffen.
- Die individuellen Interessen des einzelnen Kindes sowie der gesamten Gruppe erkennen und darauf eingehen.
- Uns gemeinsam mit den Kindern auf den Weg machen, um die Welt zu entdecken und von- und miteinander zu lernen.
- Unterstützer und Entwicklungsbegleiter der Kinder sein.
- Die Kinder alters- und entwicklungsgerecht fördern und zu neuen Entwicklungsschritten ermutigen und herausfordern.
- Ganzheitlich lernen und alle Sinne einsetzen (hören, riechen, tasten, schmecken usw.)
- Das gesamte menschliche Miteinander, wie es der Alltag mit sich bringt – alle täglichen Lebensfreuden sowie Lebensbetrübnisse – erfahren und damit umgehen.
- Die Stärken eines Kindes fördern und die Schwächen ausgleichen.
- Aktuelle Situationen im Umfeld des Kindes mit einbeziehen und darauf angemessen eingehen.
Mitwirkung der Kinder – Partizipation
Wir sehen uns in der Gestaltung unseres Lebensraumes „Kita“ demokratischen Werten und Rechten verpflichtet und verstehen Partizipation als Dialog und gemeinsame Entscheidungsfindung der Kinder untereinander und mit uns als Erwachsenen. Für anstehende Fragen und Probleme suchen wir mit den Kindern gemeinsam in Gesprächskreisen nach Lösungen. So werden die Kinder beispielsweise auch in die Planung von Projekten und Aktivitäten oder in die Aufstellung von Gruppenregeln einbezogen. Wir ermutigen jedes Kind dazu, sich an Entscheidungen zu beteiligen, Verantwortung zu übernehmen und sich eine eigene Meinung zu bilden.
Inklusion
„Jeder ist anders. Es ist normal, anders zu sein!“
Wir wollen die Verschiedenheit menschlichen Lebens wertschätzen und vermitteln, dass es „normal“ ist, anders zu sein, denn jeder Mensch unterscheidet sich vom Anderen und ist ein Individuum. Jedes Kind ist einmalig, jedes Kind hat seine Besonderheit, kein Kind ist wie das Andere. Jeder ist bei uns willkommen und Teil unserer Gemeinschaft.
Unsere Kita ermöglicht ein Zusammenleben von Kindern, die sich aufgrund ihres Aussehens, ihres Geschlechts, ihrer Familienkonstellation, ihrer sozialen Herkunft, ihrer Muttersprache, ihrer Kultur, ihrer körperlichen, kognitiven, sprachlichen und sozial-emotionalen Voraussetzungen voneinander unterscheiden. Wir sind offen für Vielfalt, begegnen dieser mit Toleranz, Achtung und Wertschätzung und sehen sie als Bereicherung in unserem Kita-Alltag.
Es ist normal, verschieden zu sein. Jeder Mensch gehört bei uns dazu!
Ziele unserer pädagogischen Arbeit
Wir arbeiten nach dem bayrischen Bildungsplan, der besagt, dass jedes Kind von Geburt an lernt und von Anfang an ein Recht auf Bildung hat. Die Kinder werden bei uns umfassend in den Kita-Alltag integriert gefördert – ganz nach dem Motto „Der Weg ist das Ziel“.
Unser Ziel ist es, in der Kita all jene Fähigkeiten zu fördern, die Kindern dabei helfen, sich im Leben in sämtlichen Situationen zurechtzufinden und mit anderen Kindern und Erwachsenen zu interagieren. Es steht somit die Förderung der sogenannten „Basiskompetenzen“ im Vordergrund, die das Kind auf ein selbstbestimmtes, eigenverantwortliches Leben in der Gesellschaft vorbereiten.
Die einzelnen “Basiskompetenzen” im Überblick
Selbstwahrnehmung – sich selbst kennenlernen
- Positives Selbstwertgefühl entwickeln
- Sich angenommen und geliebt fühlen
- Eigene Ideen und Vorstellungen entwickeln
Kognitive Kompetenz – Die Welt mit allen Sinnen kennenlernen
- Differenzierte Wahrnehmung und Konzentration
- Erfassung und Verarbeitung von Informationen
- Denkfähigkeit, logisches Denken
- Problemlösungsmöglichkeiten Entwickeln
Physische Kompetenz – Ein gesundes Gespür für den eigenen Körper entwickeln
- Raum und Zeit für Bewegung geben
- Körperliches Empfinden wahrnehmen und äußern
- Für sich selbst sorgen
Soziale Kompetenz – eine Vorbereitung auf das Leben in der Gesellschaft
- Beziehungen zu Kindern und Erwachsenen aufbauen, mit Sympathie und Respekt
- Einlernen und Umsetzen von Umgangsformen
- Umgang mit Konflikten sowie Kompromiss- und Kooperationsfähigkeit lernen
Entwicklung von Werten und Orientierungskompetenz
- Kinder lernen andere Kulturen kennen, fühlen sich dennoch der eigenen zugehörig
- Erziehung zur Solidarität
- Vermittlung von christlichen Werten wie Gerechtigkeit, Friedfertigkeit, Nächstenliebe
Fähigkeit und Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme
- Verantwortung für das eigene Handeln
- Verantwortung für andere Menschen, Umwelt und Natur
Fähigkeit und Bereitschaft zur demokratischen Teilhabe
- Akzeptieren und Einhalten von Gesprächs- und Abstimmungsregeln
- Einbringen und Überdenken des eigenen Standpunkts
Lernmethodische Kompetenz – Das Lernen lernen
- Kinder erkennen, dass Lernen nicht nur Handlung, sondern auch Erwerb von Wissen bedeutet
- Sie lernen Teilaspekte zu einem Ganzen zusammenzufügen
- Gespeichertes Wissen abrufen
- Eigenmotivation wird gefördert und sie lernen, Neuem gegenüber aufgeschlossen zu begegnen
Reilienz (Widerstandsfähigkeit) – Der Umgang mit Hinternissen
- Persönlichkeit aller Kinder fördern durch sichere Bindungen und positive Beziehungen
- Offenes und wertschätzendes Klima
- Demokratischer Umgang und Erziehungsstil
- Lernen, Rückschläge hinzunehmen und dennoch weiterzumachen
Auch die themenbezogenen Bildungsbereiche sind im Kita-Alltag auf vielfältige Art und Weise präsent. Vor allem im freien Spiel des Kindes mit anderen Kindern oder unterschiedlichen Materialien, aber auch in gezielten Angeboten, Projekten, in Spiel- und Gesprächskreisen oder bei Festen und Feiern werden die folgenden Bildungsziele gefördert:
- Religiöse Erziehung & Wertorientierung
- Ozialerziehung und Persönlichkeitsbildung
- Sprache & Litracy
- Kognitive Erziehung
- Umwelt und Naturverständnis
- Bildnerisches Gestalten
- Rhythmisch – musikalische Bewegungserziehung und Sport
- Gesundheit
Methoden der Kinderpädagogik
„Spielen ist die höchste Form der Forschung.“
Albert Einstein
Das alltägliche Leben soll zum Gegenstand des Lernens werden und somit hat das Spiel des Kindes eine wesentliche Bedeutung für das Lernen bei uns in der Kita St. Michael.
Das Spiel ist für das Kind die wichtigste Tätigkeit und ein elementares Bedürfnis – es macht Spaß und ist „Hauptinhalt“ im Leben eines Kindergartenkindes. Im Spiel lernt das Kind, die Welt zu begreifen und übt den Umgang mit Dingen und Menschen.
Kinder lernen beim Spielen. Sie erkunden ihre Umwelt und sammeln vielfältige Erfahrungen. Sie entwickeln Vorstellungskraft, Phantasie und Kreativität. Sie üben Ausdauer, Merkfähigkeit und Konzentration. Sie finden Problemlösungen und lernen Konflikte zu lösen. Bildung in der Kita bedeutet somit, sich im Spiel die Welt anzueignen!
Während der sogenannten „Freispielzeit“ kann jedes Kind seinen eigenen Interessen nachgehen. Die Kinder bestimmen die Spielidee, den Spielverlauf, die Spieldauer und die Mitspieler. Die Beobachtung und Begleitung des Spieles durch die Erzieherin sowie eine liebevolle Zuwendung und Ermutigung ist für das kindliche Spiel wichtig. Die Erzieherin achtet auch darauf, dass die Räume ansprechend gestaltet sind und abwechslungsreiche Spielmaterialien für die Kinder bereitgestellt werden.
Neben dem freien Spiel gibt es auch gezielte Angebote, die wir für die Kinder anbieten. Diese Angebote sind immer spielerisch und an den Bedürfnissen der Kinder orientiert. Es gibt Angebote, an denen alle Kinder der entsprechenden Gruppe teilnehmen, Angebote in Kleingruppen (z.B. altersspezifisch) und Angebote, die die Kinder je nach Interesse nutzen. Außerdem finden immer wieder Gespräche mit den Kindern im Stuhlkreis statt, es werden Aktivitäten mit der Gesamtgruppe unternommen (z.B. Ausflüge) und auch Feste und Feiern sind ein wichtiger Bestandteil unserer Pädagogischen Arbeit.
Ein Tag bei uns in der Kita St. Michael
Ein geregelter Tagesablauf und feste Rituale geben den Kindern Sicherheit und Halt, um sich frei zu entfalten. Hier geben wir Ihnen einen kleinen Einblick in unseren Kita-Tag:
Es ist 7.00 Uhr. Unser Kindergarten öffnet. Die ersten Kinder werden von ihren Eltern in den Kindergarten gebracht. Wenn sie ihre Hausschuhe angezogen und ihre Jacken und Kindergartentaschen an die Garderobe ihrer jeweiligen Gruppe gehängt haben, werden sie in die Sammelgruppe (Fischgruppe) gebracht. Hier werden die Kinder aus allen Gruppen bis 8.00 Uhr von einer Erzieherin und einer Kinderpflegerin betreut.
Um 8.00 Uhr werden die Kinder in der Fischgruppe von ihren jeweiligen Erzieherinnen abgeholt und in ihre Gruppen gebracht. Die Kinder dürfen nun in der „Freispielzeit“ ihren eigenen Interessen nachgehen (z.B. Puzzles, Malen, Bauen, Puppenwohnung, Brettspiele). Die Kinder bestimmen die Spielidee, den Spielverlauf, die Spieldauer und die Mitspieler. Eine liebevolle Zuwendung und Ermutigung durch die Erzieherin sowie eine ansprechende, abwechslungsreiche Raumgestaltung ist für das kindliche Spielen und Lernen wichtig.
Wenn um 9.00 Uhr unsere Eingangstüre aus Sicherheitsgründen abgeschlossen wird, ist bei uns schon jede Menge los. Nach 9.00 Uhr haben die Kinder dann neben den Spielangeboten im Gruppenraum auch die Möglichkeit, diverse Spielmöglichkeiten auf dem Flur zu nutzen z.B. Bodenroller fahren, auf dem Autoteppich spielen oder mit „dem Puppenwagen spazieren gehen und Kindern aus anderen Gruppen zu begegnen. Es finden in dieser Zeit in den Gruppen auch gezielte Angebote mit allen Kindern oder in Kleingruppen statt. An manchen Tagen wird im Bewegungsraum geturnt oder ein Spaziergang oder Ausflug gemacht. In unserer Einrichtung praktizieren wir sowohl das gemeinsame, als auch das gleitende Frühstück. Dies ist von Gruppe zu Gruppe verschieden.
Vor jedem gemeinsamen Essen gehen wir zum Händewaschen. Dann wird ein Morgenlied gesungen oder ein Tischgebet gesprochen. Beim „gleitenden Frühstück” haben die Kinder zwischen 8.00 Uhr – 10.30 Uhr die Möglichkeit ihr Frühstück mit Freunden einzunehmen, wann sie möchten. Zum Abschluss der Freispielzeit wird gemeinsam aufgeräumt. Nach der Freispielzeit versammeln wir uns im Stuhlkreis, um Lieder zu singen, Kreis- und Fingerspiele zu machen oder andere gezielte Beschäftigungen durchzuführen.
Um 12:00 Uhr setzen sich die Kinder noch einmal zum gemeinsamen Mittagessen zusammen. Hierbei gibt es auch die Möglichkeit eine warme Mahlzeit einzunehmen, die in der Kita bestellt werden kann.
Ab 13.00 Uhr ist unsere Eingangstüre wieder geöffnet und die ersten Kinder werden abgeholt.
Um dem natürlichen Bewegungsdrang unserer Kinder entgegenzukommen, gehen wir so oft wie möglich in den Garten und spielen an der frischen Luft.
Ab 15:00 Uhr treffen sich die Kinder wieder in Nachmittags-Sammelgruppen. Hier haben sie die Möglichkeit, mit ihren Freunden aus anderen Gruppen zu spielen und neue Kinder kennenzulernen und Freundschaften zu knüpfen.
Um 15.30 Uhr versammeln sich die Kinder noch einmal zum gemeinsamen Essen.
Um 16.30 Uhr sind die letzten Kinder abgeholt.
Natürlich ist im Kindergarten nicht jeder Tag gleich. Die Bedürfnisse unserer Kinder stehen für uns im Vordergrund, deshalb gehen wir situationsorientiert auf diese ein.
Wir sind "Sprach-Kita"
Projekt “Sprach-Kitas”
Die Kindertagesstätte St. Michael nimmt seit Juli 2017 am Projekt „Sprach-Kitas“ teil, das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bis Ende 2022 gefördert wird.
Unsere Kita erhält somit finanzielle Mittel, um eine zusätzliche Fachkraft für sprachliche Bildung für 19,5 Stunden in der Woche zu beschäftigen. Heidi Schäfer ist bei uns in der Kita St. Michael als Sprachfachkraft angestellt.
Sie unterstützt die Einrichtung bei der Weiterentwicklung der pädagogischen Qualität und qualifiziert, berät und begleitet das Team. Sie hilft bei der Umsetzung von Wissen in die Praxis und unterstützt mit praktischen Anregungen, Ideen und Projekten.
Ziel des Bundesprojektes ist es, die Bereiche „alltagsintegrierte Sprachförderung“, „Inklusion“ und „Zusammenarbeit mit Familien“ während der Projektlaufzeit weiterzuentwickeln und konzeptionell zu verankern.
Wir sind als “Sprach-Kita” in einem Verbund vernetzt und erhalten somit zusätzlich Unterstützung und Schulungen durch eine externe Fachberatung.